Mittwoch, 3. Oktober 2012

Slaughtered Vomit Dolls (2005)

(c) 2009 Unearthed Films
Inhalt:

Die 13-jährige Angela Aberdeen läuft von zu Hause weg, nachdem sie die benachbarte Kirche in Brand gesteckt hat und arbeitet nun in einem Striplokal mit dem Wunsch genügend Geld zusammenszusparen um wieder zur Schule gehen zu können.
Nun mit 19 Jahren leidet Angela unter Bullemie, ist drogenabhängig und verdient sich ihr Geld dadurch, dass sie sich prostituiert.
Ihr bester Kunde ist ein Mann namens "Henry" welcher Serienkiller ist.
Sie gibt sich Satan hin und durchlebt eine qualvolle Tortur aus Hirngespinnsten und Träumen die ihren Höhepunkt in ihrem Suizid finden.

Meinung:

Die Geschichte des Films ist unter keinen Umständen für einen normalen Zuschauer ersichtlich, der "nur" den Film schaut.
Vielmehr muss man, um den Film als ganzes Werk zu verstehen, weiter nachforschen.
Es gibt zig Interviews auf Youtube oder in Foren , die Aufschluss darüber geben, was sich der Regisseur Lucifer Valentine überhaupt dabei gedacht hat (sehr sympatischer und netter Mensch übrigens).
Wichtig ist hierbei auch Valentines Vergangenheit und die Beziehung zu seiner Schwester sowie die Lebensumstände der Hauptdarstellerin Ameara LaVey.

(c) 2006 Kingdom of Hell Productions, INC.
Lucifer Valentine wuchs in Südafrika als Sohn zweier Satanisten auf.
Seine Schwester Cinderella war von Geburt an fast blind und konnte ihre Umwelt nur schemenhaft erkennen, zudem litt sie unter ADS.
Diese Krankheit machte sich dadurch bemerksam, dass sie häufig in fremden, unverständlichen Sprachen sprach, ihre Stimme entweder unnatürlich schrill und hoch, tief und männlich oder animalisch klang.
Teilweise sprach sie aber auch rückwärts oder extrem langsam, teilweise verzerrte sie einzelne Sätze auf eine Länge von mehreren Minuten, dies lässt Valentine später in seinem Film einfließen, indem er fast sämtliche Stimmen verzerrt und bearbeitet.
Valentine war ihr einziger Bezugspartner, da die Eltern häufig aus beruflichen Gründen keine Zeit hatten und so kam es, dass Valentine sich hauptsächlich um seine kleine Schwester kümmerte und so die wichtigste Person in ihren Leben wurde.
Dadurch, dass er die wichtigste Person in Cinderellas Leben war, entwickelte sich zwischen den beiden eine inzestuöse Liebesbeziehung.
Ein weiterer wichtiger Begleiter im Leben der beiden war Valentines Kamera, mit dem er unzählige Videos seiner kleinen Schwester machte.

Als Lucifer Valentine älter wurde überkam ihn die Lust zu reisen und so besuchte er die verschiedensten Länder und Städte der Welt, unteranderem auch Helsinki in Finnland.
Diese Station in seinem Leben ist ebenfalls, wie das Verhaltnis zu seiner Schwester, sehr prägend für seinen Film "Slaughtered Vomit Dolls", da er hier zum ersten Mal mit den europäischen Fetisch-Hardcore-Pornos von MaxHardcore in Berührung kommt.
In Interviews verrät er, dass er durch die "Puke-Fucking"-Pornofilme von MaxHardcore festgestellt hat, dass er emetophil war, also sexuelle Erregung durch Erbrechen und Erbrochenen bezieht.

(c) 2006 Kingdom of Hell Productions, INC.
Die dritte wichtige Station in seinem Leben war eine Reise nach Kanada.
In Kanada lernte er Ameara LaVey kennen, eine drogenabhängige 19 Jahre alte Stripperin und Pornodarstellerin.
Valentine fing, obwohl er seine Schwester immernoch liebte, eine Beziehung mit Ameara an, da er für sie ebenfalls anfing Gefühle zu entwickeln.
Nach einem Streit mit ihrem leiblichen Vater wurde Ameara obdachlos und Lucifer Valentine nahm sie bei sich auf, unter der Bedingung, dass sie alles tun musste, was er von ihr verlangte und er sie bei allem 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche filmen durfte.
Viele dieser Aufnahmen fanden später ihren Weg in den Film.

Diese drei Stationen in Valentines Leben bilden somit quasi die Eckpfeiler und Hauptinsperationen für seinen Film.
Um den Film ganz zu verstehen sollte man sich allerdings über das Internet und mit Hilfe des Zusatzmaterials auf der DVD zusätzlich informieren.

Um nun zum wesentlichen zu kommen, zum Film an sich.
Lucifer Valentine spielt mit extrem vielen verschiedenen Arten von Filtern und Effekten.
Es werden Stimmen verzerrt, Bilder extrem weichgezeichnet und soweit es geht verfremdet, dadurch wirkt der ganze Film äußerst surreal, was ihm zu Gute kommt, da er so immerhin etwas erträglicher wird.
Dabei musste ich immer an den japanischen Horrorfilm "Hausu" denken.
Durch die ganzen Verfremdungen, bizarren Farbkontraste wirkt der Film sehr experiementell und künstlerisch.
Eine gewisse Professionalität kann man dem Film überdies nicht absprechen, obwohl mit einer Handkamera gefilmt wurde und das Budget wohl sehr gering ausgefallen sein dürfte, sieht das Bild gut und hochwertig aus.
In Anbetracht dieser Tatsache muss man eigentlich sogar zugeben, dass die Effekte genial sind, vorallem die Splattereffekte sind hart und sehen echt verdammt real aus.
Hier hat Lucifer Valentine also ganze Arbeit geleistet.
Und wo wir beim Thema Gewalt wären, im Zeitalter wo kaum noch ein Film durch Gewalt die Horrorzuschauer schockieren kann verbindet Valentine einfach harte Gewaltszenen mit seiner persönlichen Vorliebe für Erbrochenes und kreiert so mal eben ein komplett neues Genre "Vomit-Gore".
Und das der werte Herr Valentine, so wie auch alle anderen beteiligten Schauspieler, emetophil sind merkt man relativ schnell.
So wird regelmäßig freudig die Entleerung des Magens genüsslich und in qualvoller Slow-Motion zelebriert.
Mal munter auf einen Glastisch, mal in einen zuvor geöffneten Schädel oder auch in einen Bierkrug um diesen anschließend wieder zu leeren.
Diese Szenen sind zum Leidwesen der meisten Zuschauer leider nicht gestellt sondern vollkommen echt.
Um das Erbrochene rot zu färben sollen die Schauspieler übrigens Holzkohle gegessen haben, um Giftstoffe im Magen anzusammeln, ob's stimmt kann ich leider nicht beurteilen.


(c) 2006 Kingdom of Hell Productions, INC.
Fazit:

Ob man "Vomit Gore"-Filme nun sehen möchte oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden, mein Fall sind sie nicht.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir der Film, abgesehen von den Kotzszenen zwischendurch, eigentlich ganz gut gefallen hat.
Mir gefiel das Surreale und die professionelle Art, mit der Lucifer Valentine den Film gemacht hat.
Man muss den Film, wenn man überhaupt bereit ist, ihm eine Chance zu geben, wirklich objektiv gegenübertreten.
Denn wenn man fair ist, ist der Film wirklich gut gemacht, lediglich die vielen Kotzszenen sind, zumindest für mich, unnötig, der Rest gefiel mir aber sehr.

Ein zweites Mal werde ich mir den Film wohl kaum anschauen, da der Film aber Teil einer Trilogie ist, werde ich den anderen beiden aber auch eine Chance geben.

Bei einer eindeutigen Bewertung tue ich mich echt schwer, ohne die besagten Kotzszenen würde der Film sicherlich 08 von 10 Punkten bekommen, diese Szenen stören mich allerdings sehr, daher würde ich den Film eher mit 05 von 10 Punkten bewerten.




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